Im Beisein des russischen Generalkonsuls Iwan Khotulev (Frankfurt/ M) konnten wir in Gochsheim/ Baden (Ort unseres Bürositzes) eine kleine Gedenkstätte gegen „Krieg und Faschismus“ und in Erinnerung an die Opfer von Zwangsarbeit jetzt auch offiziell einweihen. Von Zwangsarbeit waren zur NS- Zeit bis in kleinste Dörfer hinein über 20 Millionen Menschen betroffen. Fünf von ihnen ließen bei uns vor Ort ihr Leben. Drei der Opfer kamen aus der ehemaligen Sowjetunion, eines aus Frankreich, eines aus Italien. Die Kosten wurden zwischen der Stadt Kraichtal, dem dortigen Heimat- und Museumsverein und unserer WOG aufgeteilt. Nachstehend die Ansprache unseres Vorsitzenden Jörg Tauss anlässlich der Feier: WOG Gedenkfeier Zwangsarbeit Rede Tauss
Hier ein Foto von der ebenfalls neu eingerichteten Gedenkstätte für verstorbene Zwangsarbeiter aus dem ehemaligen KZ Vaihingen/ Enz in Kraichtal- Neuenbürg.
Millionen von Menschen aus und in der ehemaligen Sowjetunion und in ganz Osteuropa verloren im 2. Weltkrieg ihr Leben. Sie nicht zu vergessen ist auch im 80. Jahr eine bleibende Verpflichtung.
Neben unserer aktuellen Arbeit wollen wir daher auch diesem Thema verstärkt unsere Aufmerksamkeit widmen. Ein besonders trauriges Kapitel ist das Thema „Zwangsarbeit“. 15 Millionen Menschen verloren hierdurch ihr Leben.
Unweit unseres Bürositzes in Kraichtal befinden sich im Ortsteil Neuenbürg diese Gräber ehemaliger Zwangsarbeiter aus der KZ- Außenstelle Vaihingen – Enz.
Hier fehlte noch eine ergänzende Informations- und Gedenktafel. Die Stadt Kraichtal hat hierzu an einen Steinmetz den entsprechenden Auftrag vergeben. Die Fertigstellung ist erfolgt (Foto unten). Eine „offizielle“ Einweihung fand noch nicht statt. Zum Thema gibt es auch eine interessante Broschüre des Karlsruhers Werner Banghard, die wir bei Interesse gerne zusenden.
Wir wollen auch nach weiteren (verschollenen) Gedenkstätten in unserer Region suchen.
Zum Besuch dieser Orte verfasste unser Mitglied Dr. Helgard Lörcher den nachstehenden kurzen Bericht :
Die Gräber sowjetischer Soldaten und Zwangsarbeiter/innen in Neuenbürg/Kraichtal und Gochsheim/Kraichtal
Auf Einladung des Vorsitzenden der WOG, Jörg Tauss, traf sich jetzt eine kleine Gruppe auf den Friedhöfen in Neuenbürg und in Gochsheim, um einen Vortrag von Herrn Banghard-Russel zu hören; außer Jörg Tauss waren noch dabei: Michael Staudte und Barbara Burg vom Heimat- und Museumsverein Kraichtal, die SPD- Stadträtin Ruth Römpert mit ihrem Mann Veit sowie die beiden auswärtigen Gäste, Gisela Wedekind aus Leipzig und Dr. Helgard Lörcher aus Heidelberg, beide Vorstandsmitglieder des BDWO.
Gisela Wedekind ist zudem Mitglied in dem Verein „Denk Mal Fort e. V. – Erinnerungswerkstatt Dresden“, der sich für bedrohte Denkmäler sowjetischer Soldaten und Zwangsarbeiter/innen einsetzt. Frau Wedekind war an der Rettung des Garnisonsfriedhofes in Dresden beteiligt, der heute unter Denkmalschutz steht.
Herr Banghard-Russel, seit vielen Jahren zum Thema recherchiert, berichtete von der Lage der Zwangsarbeiter/innen, über Krankheit, Not und Tod dieser verschleppten Menschen. Sie wurden gezwungen in landwirtschaftlichen Betrieben, privaten Haushalten und in den ortsansässigen Firmen zu arbeiten. Herr Banghard wies auch darauf hin, dass es bis heute sehr schwierig sei, die Geschichte der Zwangsarbeiter zu dokumentieren. Häufig sei auch unerwünscht, nur eine Gedenktafel aufzustellen. H. Lörcher
Geschichtlich und an diesem Thema Interessierte sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen.